Jeremys Zimmer

Einstieg

Noch während ich im Bett lag und meine Augen geschlossen waren spürte ich den Druck in meiner Schläfe, der mich beinahe in den Wahnsinn trieb. Das Pochen und pulsieren wurde immer stärker, je mehr ich versuchte es von mir fern zu halten. Wütend ballte ich die Hände zu Fäusten und zog mir die Decke über den Kopf. Das war gestern einfach zu viel, dachte ich und hätte mich selbst am liebsten dafür hochkant in den Arsch getreten. Paar Meter weiter hörte ich wie sich eine Zimmertür öffnete, das musste Elena sein. Sicherlich war sie schon topfit und perfekt gestylt auf dem Weg zur Schule und würde die beste Rolle ihres Lebens spielen um niemandem zu zeigen, wie sehr sie der Verlust unserer Eltern traf.
NEIN! Wütend zog ich die Decke beiseite und richtete mich auf. Ich wollte nicht mehr daran denken und wieso tat ich es gerade jetzt? Bloß weil heute der erste Schultag seid... damals... gewesen war?
Ich stand auf und ging zu meinem Schreibtisch, griff nach einem bereits vorgefertigten und gestopften Papierröllchen das mich für den Morgen über die Runden bringen sollte.
Langsam zog ich mich an, während ich aus der Küche bereits Stimmen hörte und der Duft frisch aufgebackener Semmeln sich in mein Zimmer schlich. Ich gähnte und schmiss die Röllchen in meinen Schulpack, bevor ich auch in die Küche ging.

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---> Straße

Vicki folgte mir und ich öffnete zuerst das Fenster, auch wenn das helle Tageslicht mir nicht wohl bekam. Ich drehte mich um ging zur Anlage und schaltete sie ein. Gleich erklang ein leiser Song und ich war froh das er mich auf eine Art beruhigte.
Ich ging zum Bett und setzte mich hin, stützte meinen Kopf in meine Hände.
Erst nach ein paar Sekunden hob ich ihn wieder um zu Vicki aufzusehen. Sie sah wirklich toll aus und ich bemerkte wie mir bei dem Gedanken die röte ins Gesicht stieg, also sah ich schnell wieder beiseite. "Hunger?"

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Etwas unbehaglich fühlte ich mich schon, als ich mit in Jeremys Zimmer ging. Doch jetzt konnte ich mir sehr sicher sein, das ihm nichts mehr passieren würde.
Ich fragte mich immer noch, was er gemacht hatte. Er sah wirklich mies aus. So kannte ich Jeremy gar nicht.
In den Ferien hatte ich oft mit ihm gefeiert und.... Ich zwang mich dazu den Gedanken abzubrechen. Er fragte mich, ob ich Hunger hatte, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf.
„Du solltest dich hinlegen und dich ausruhen!“, sagte ich voller Sorge in meiner Stimme.
Ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, das es nur an den Drogen lag. Jeremy überschritt eigentlich nie seine Grenzen!

Vicki wollte das ich mich hinlege und mich ausruhe, doch wenn ich mich hinlegte meinte ich das es meinen Kopf zerreissen würde. Dennoch ließ ich mich auf den Rücken auf das Bett sinken und schloss die Augen.
"Du kannst gehen, es ist nicht so schlimm. Das wird schon wieder."
Ich wollte nach der Fernbedienung für die Anlage greiffen, ich wusste das sie sich irgendwo auf dem Bett befand als ich zufällig Vickis Hand berührte, sofort nahm ich sie zurück und öffnete meine Augen, sah ihr in die ihren.

Jeremy legte sich in sein Bett zurück und irgendwie kam ich mir dumm vor.
So langsam wurde mir mein handeln bewusst. Ich war mit Jeremy bei ihm zu Hause! Ich hoffte sehr, das es nicht wieder damit enden würde, das wir beide zusammen im Bett landen würden.
Er wollte wohl das ich gehe, und beinahe wäre ich wirklich zur Tür gegangen. Und genau das schrie mir die Stimme im Kopf auch die ganze Zeit zu: “Geh einfach! Lass ihn alleine!”
Doch anstatt mich aus dem Raum zu begeben ging ich weiter auf das Bett zu. Jeremy sah zu auch, als würde er mit seiner Hand was suchen. Es fehlten nur ein paar Zentimeter, bis er an die Fernbedingung für die Anlage kam. Als ich sie ihm hinschieben wollte griff er nach meine Hand.
Sofort stellen sich meine Nackenhärchen auf. Mein Blick starr auf den von Jeremy gerichtet. “Ich sollte wirklich gehen!”, meinte ich leise.

Als sich unsere Hände berührten, zogen wir sie automatisch zurück. Ich schrack auf und setzte mich auf, starrte in Vickys Richtung die nur meinte das sie lieber gehen sollte und ich saß da und suchte nach den richtigen Worten.
"Vicky, nicht." war das einzige was ich rausbrachte und ich sah sie flehend an. Ich wollte nicht das sie ging und ebenso wollte ich nicht das sie sich gewzungen fühlte bei mir zu bleiben.
Obwohl die Berührung nur kurz war fühlte das wir beide nicht das selbe empfanden. Vicky wollte gehen, sie fühlte sich bei mir unwohl und ich suchte im gegengetz ihre Nähe. Ich vermisste die Tage die wir zusammen verbracht hatten, und natürlich auch das was darauf folgte auch wenn ich mir schon damals versucht hatte aus dem Kopf zu schlagen das nichts aus uns werden würde. "Bleib bitte."

Jeremy bat mich zu bleiben, doch ich fühlte mich unwohl.
Obwohl ich die Schule wirklich hasste würde ich sie jetzt bevorzugen. Außerdem würde ich dort Tyler sehen!
Aber ich ging nicht! Ich blieb wie versteinert stehen, und sah auf Elenas Bruder hinab, der sich im Bett mittlerweile aufgesetzt hatte.
Ich wischte mir eine Strähne aus dem Gesicht, und klemmte sie hinter meinem Ohr.
Ich wollte nicht bei ihm bleiben, weil ich Angst hatte es könnte jemand mit kriegen! Das ich wieder mit ihm in der Kiste landen könnte!
“Ich bin dir wirklich dankbar, das du mir Drogen beschaffst.” Ich hielt kurz inne, um nach den richtigen Worten zu suchen. Immerhin wollte ich ihn nicht verletzten.
“Ich weiß das wir Sex hatten.”, wieder hielt ich inne und sah Jeremy in die Augen.
“Aber das mit uns das geht einfach nicht!”

Jedes Wort das über Vickys Lippen kam, war ein Peitschenhieb und noch viel schlimmer. Fast wie ein Messerstich mitten ins Herz, denn sie klang so distanziert und bestimmend. Sie wusste was sie wollte und das was sie wollte war nicht ich. Vermutlich dachte sie jetzt schon an Tyler und ich sollte sie gehen lassen. Ich fragte mich was ich mir eigentlich dabei gedacht hatte, wieso ich sie hierher gebracht hatte, obwohl ich sie hätte vor der Tür verabschieden können.
Mein Blick wanderte zu Boden. Das einzig gute was sie in mir sah, war das ich ihr Drogen besorgt hatte sonst nichts. Der Sex hatte ihr nichts bedeutet und auch sonst schien sie sich hier unwohl zu fühlen, wozu sollte ich sie dann weiterhin hier fersthalen wollen?
So egoistisch durfte ich nicht sein, auch wenn ich sie für mich gewinnen wollen würde.
Ich stand auf, die Kopfschmerzen legten sich allmählich und ich trat einen Schritt näher und ging anschließend zur Tür. "Danke, das du mich her gebracht hast. WEnn wenn ist ich bin da, du weißt ja wo du mich finden kannst."

Wie vom Donner gerührt, sah ich Jeremy an, als er mich praktisch... Ja aus dem Zimmer warf!
Es war vielleicht wirklich das beste! Ich hätte erst gar nicht hier her kommen sollen. Doch irgendwie verletzte mich sein Verhalten! Jeremy war mir wichtig, wenn auch auf eine andere Art und Weise! Ich würde echt gerne mit ihm befreundet sein! Ich wollte mit ihm Abhängen, ohne das einer von uns hinter Gedanken hatte.
Einen kurzen Augenblick sah ich in seine Augen.
Sollte ich noch was sagen?, fragte ich mich. Würden irgendwelche Worte die Situation retten? Oder würde ich das nächste mal schweigend an ihm vorbei gehen? Würde ich das wirklich fertig bringen? Es wäre wohl das beste. Aber ich würde es nicht können. Dafür hing gerade mein Blick viel zu intensiv an seinem Gesicht. Ich mochte es ja erschreckender weise, dass Jeremy mich irgendwie bewunderte!
Doch ich bewunderte nun mal Tyler!
„Es tut mir Leid.“; nuschelte ich leise und verließ sein Zimmer, und gleich darauf das gesamte Haus.

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